Prävention, Krankheiten und Therapien - Hyperthyreose bei der Katze

Liebe Tierbesitzerinnen und Tierbesitzer!
Künftig werden wir in dieser Rubrik Wissensartikel über Krankheiten und Therapien und Prävention veröffentlichen. Wir wünschen eine spannende Lektüre. Heute starten wir mit:

Hyperthyreose bei der Katze

Die Schilddrüse übernimmt wichtige Aufgaben im Hormonhaushalt unserer Haustiere und hat Einflüsse auf die Vorgänge in den meisten Organen. Eine Überfunktion der Schilddrüse (=Hyperthyreose), ist die häufigste endokrinologische Erkrankung bei älteren (>10 Jahren) Hauskatzen, bei der vermehrt das Schilddrüsenhormon ausgeschüttet wird.

In nur sehr seltenen Fällen handelt es sich bei der Hyperthyreose um maligne Tumorerkrankungen. In den meisten Fällen findet man eine gutartige beidseitige Tumorbildung in der Schilddrüse, die sich gut behandeln lässt.

Häufige Symptome die auf eine Überfunktion der Schilddrüse hinweisen sind:

Gewichtsverlust, Vermehrter Harnabsatz, Erbrechen, ungepflegtes Haarkleid, erhöhte Herz- und Atemfrequenz, etc. Keines der Symptome ist aber eindeutig genug um alleine anhand der Symptomatik eine Schilddrüsenüberfunktion diagnostizieren zu können. Außerdem sollten andere systemische Erkrankungen durch den Tierarzt Ihres Vertrauens unbedingt ausgeschlossen werden. Ein Bluttest, bei dem die Werte des Schilddrüsenhormon getestet werden, bestätigt normalerweise eine Verdachtsdiagnose, wobei auch weiterführende diagnostische Möglichkeiten eingesetzt werden können, um die genaue Funktion der Schilddrüse zu untersuchen (Szintigraphie).

Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten für unsere Hauskatzen. In den meisten Fällen werden Medikamenten eingesetzt, die die Produktion des Schilddrüsenhormons unterdrücken. Es kann aber auch eine Radio-Jod Therapie angewendet werden, die bei einmaliger Anwendung zu einer kompletten Remission führen kann. Diese ist jedoch teuer und nur an Einrichtungen, die für die Gefahren von Radiostrahlung gebaut sind, durchzuführen. Chirurgische Entfernung der Schilddrüse wird in manchen Fällen auch herangezogen. Abgesehen davon, ist bei manchen Patienten eine Futterumstellung die Therapie der Wahl, wenn andere Therapieformen nicht möglich sind.

Hyperthyreose

Die Therapie sollte daher für jeden Patienten individuell abgewogen und gewählt werden. Weitere regelmäßige Kontrollen sind notwendig, um die korrekte Einstellung durch Überprüfung der Hormon Levels sicher zustellen. Bei diesen Kontrollen sollten auch andere Parameter überprüft werden, wie z.B der Blutdruck gemessen werden. Eine unkontrollierte Überfunktion der Schilddrüse kann nämlich zu Sekundärerkrankungen wie Nierenschädigungen, Bluthochdruck, Netzhautschädigungen, Kardiorespiratorischen Erkrankungen u.a. führen.

Wird die Krankheit frühzeitig erkannt und bestehen keine Sekundärerkrankungen können Katzen, abhängig vom Alter zur Zeit der Diagnose, in Behandlung noch bis zu 5 Jahren damit überleben. Bei Vorsorgeuntersuchungen unserer älteren und geriatrischen Schmusetigern können Symptome dieser Erkrankung frühzeitig erkannt werden, und entsprechende Therapien zeitnahe eingeleitet werden.

hyperthyreose.pdf (uni-muenchen.de)

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